Blog: Satellitentest Teil 4 – Einfluss von Wetterlagen und Tageszeiten
In unseren bisherigen Blog-Beiträgen zum Satellitentest schrieben wir bereits über die Grundlagen der Satellitentechnologie, dem Vorgehen bei der Installation der notwendigen technischen Ausstattung und über das Testen der Leistungsfähigkeit der Satellitentechnik auf Basis von objektiven sowie eher subjektiveren Eindrücken. Dabei haben unsere Tester*innen in den Bundesländern Bayern, Thüringen und Hessen regelmäßig Speedtests durchgeführt und die Upload-/Downloadbandbreite und Latenz erhoben.
Wetterlagen und Tageszeiten haben nur einen geringen Einfluss auf die Testergebnisse
Im Fokus des vierten Teils stehen nun besagte Messergebnisse sowie die Frage, ob Wetterlagen und Tageszeiten einen Einfluss auf diese haben können. Es liegt nahe, dass die Übertragung des Satelliten durch verschiedene Umweltfaktoren beeinflusst werden kann. Da die Übertragungsart des Satelliten auch als „Shared Medium“ gilt, also von mehreren Anwender*innen gleichzeitig verwendet wird, könnten Beeinflussungen jeglicher Art folglich zu einem Defizit für alle Anwender*innen führen und der Bedarf könnte nicht mehr ausreichend gedeckt werden. Unsere Tester*innen beobachteten jedoch nur einen geringen Einfluss von unterschiedlichen Wetterlagen auf die Testergebnisse. Im Folgenden zeigen wir die physikalischen Grundlagen der verwendeten Satellitentechnologie und wollen im Anschluss genauer auf die Messergebnisse eingehen.
Physikalische Grundlagen der Satellitentechnologie und Einfluss von Tageszeiten und Wetterlagen
Für die Übertragung des Internets via Satelliten wird oftmals auf bestehende Telekommunikationssatelliten zurückgegriffen. Gesendet wird dabei mittels Mikrowellen, bei dieser Anwendung meistens mit einer Frequenz von 28 GHz, wobei Mikrowellenstrahlung auf Satelliten eine Frequenz von bis zu 40 GHz erreichen kann. Die Mikrowellen sind im Fachbereich der Satellitentechnik dafür bekannt, atmosphärische Einflüsse wie auch Aerosole, Wolken und Wetterereignisse zu durchdringen und werden deshalb für Telekommunikationsanwendungen verwendet. Da diese Strahlung außerhalb des optisch sichtbaren Wellenlängenbereichs liegt, wird sie auch nicht von Tageszeiten beeinflusst, was ein weiterer Entscheidungsgrund für diese Übertragungsart ist.
Messergebnisse des Tests
Unsere Tester*innen an verschiedenen Standorten in Deutschland haben über den dreimonatigen Testzeitraum Daten gesammelt und bereitgestellt. Die nachfolgende Tabelle enthält einen kurzen Auszug aus den gesamten Messdaten. Dabei wurde auch jeweils die Wetterlage zum Zeitpunkt der Messung dokumentiert. Um welche Parameter es sich bei der Erhebung genau handelt, können Sie im dritten Teil des Satelliten-Blogs nachlesen.
Auswertung der Ergebnisse
Wie schon die physikalischen Grundlagen vermuten lassen, sollte der Einfluss von Wetterlagen sowie Tageszeiten nur geringe Auswirkungen auf die Testergebnisse haben. Dies konnten unsere Tester*innen auch bestätigen. Bei Betrachtung der hier abgebildeten Testreihe sind keine starken Schwankungen bei den einzelnen gemessenen Parametern zu erkennen, weder zu unterschiedlichen Tageszeiten noch bei verschiedenen Wetterlagen. Generell konnten über die gesamte Testreihe keine direkten Einflüsse aufgrund von unterschiedlichen Wetterlagen oder Tageszeiten erkannt werden. Allerdings waren tageszeitenabhängig auslastungsbedingte Schwankungen zu erkennen. Zu bestimmten Tageszeiten wie z.B. in der Früh (typischer Beginn eines Arbeitstages im Homeoffice) oder am Abend (Freizeitbeschäftigungen wie Streaming etc.) waren Schwankungen im Messkontext zu erkennen, die aber nicht auf Witterungs- oder Tageslichtverhältnisse zurückzuführen waren und die Nutzung von Anwendungen nicht spürbar beeinflussten. Der beobachtete Schwankungsbereich ist im Allgemeinen kleiner als bei anderen auf dem Markt angebotenen Technologien, bspw. CATV oder Mobilfunk.
Das Satelliten-Internet zeigt eine gute Alltagstauglichkeit mit gewissen Einschränkungen
Der kurze Auszug aus der objektiven Bewertung der Messergebnisse unserer Testerinnen bestätigt das positive Bild, das die Satellitentechnologie bereits in unseren vorherigen Blog-Beiträgen abgegeben hat. Unsere Testerinnen bewerteten vor allem die geringen Schwankungen der Down- und Uploadraten innerhalb des Tagesverlaufs und den hohen Leistungsdurchschnitt als positiv. Auch die im Vorfeld befürchteten Leistungsverluste bei schlechtem Wetter sind ausgeblieben. Somit konnten weitverbreitete Bedenken zur Satellitentechnologie nicht bestätigt werden. Technologiebedingte Schwachpunkte der Satellitenübertragung wurden von unseren Tester*innen im Bereich der Latenz bemerkt. Im nächsten Teil zeigen wir unsere Erfahrungen bei der Nutzung von Anwendungen im privaten und geschäftlichen Bereich sowie im Unternehmenskontext und ziehen ein vorläufiges Fazit unseres Tests.