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Symbolfoto © Thomas Jensen / unsplash

Durch finanzielle Mittel des Bundes, des Landes und durch eigene Mittel konnte der Landkreis Fulda alle bisher nicht angebundenen Schulen mit gigabitfähigen Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude versorgen. Die leistungsfähige Infrastruktur stellt einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung in der Bildung dar und ermöglicht den Schulen die Anwendung neuer unterstützender Lehrmittel und -methoden.

Kurzprofil

Projektzeitraum
2017 bis Anfang 2021
(inklusive zusätzlicher Nachträge von Fördermitteln)
Gemeinden
Landkreis Fulda: 23 Gemeinden
Schulen
61 Schulen
Investitionsvolumen
20 Millionen Euro
Mittelgeber
Bundesförderprogramm Breitband („Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“): 11,4 Millionen Euro
Landkreis Fulda: 5 Millionen Euro
Land Hessen: 3,6 Millionen Euro
Kooperationspartner
Deutsche Telekom AG

Digitalisierung ist die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Bildung

Um Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben vorzubereiten, müssen Bildungseinrichtungen alle Weichen auf Zukunft stellen. Entsprechend wichtig ist es, im Lehrbetrieb zukunftsfähige Technologien einzusetzen. Im Zeitalter der Digitalisierung sind dafür leistungsstarke Netzwerkanschlüsse eine Grundvoraussetzung. Durch sie werden individuelle und intuitive Lehrformen und -methoden möglich. Dazu zählen beispielsweise der On-Demand-Zugriff auf Cloud-Lösungen für die Bereitstellung von Lehrmaterialen, interaktiven Medien, virtuelle Lesungen oder praxisnahe Schulungen zur Anwendung von Softwareprogrammen.

Die sinnvolle Einbindung digitaler Lernumgebungen an Schulen wird das Lehren und Lernen massiv verändern.

Bernd Woide, Landrat, Landkreis Fulda

Technische Umsetzung der Glasfasernetze bis in die Schulen

Die Entscheidung, auf der Netzebene 3 einen Glasfaser-Tarif der Telekom mit 1.000 Mbit/s für den Ausbau zu verwenden, wurde laut Christof Erb, Breitbandkoordinator des Landkreises Fulda, anhand der Anforderungen der Schule ermittelt. Diese hohe Bandbreite auch kleinen Schulen anzubieten, erlaubt durch die mögliche Übertragung großer Datenmengen zudem perspektivisch die Auflösung lokaler Strukturen und die zentrale Verfügbarkeit von Angeboten und Leistungen im Rechenzentrum des Landkreises.

Auf den Etagen in der Netzebene 4 sowie in der Netzebene 5 wurden die Schulen mit Cat 7 LAN-Kabeln und sowohl Netzwerkdosen als auch Kabelmodems an den benötigten Standorten ausgestattet. Vorgesehen pro Klassenzimmer ist ein WLAN-Hotspot. Die Stromversorgung der Hotspots wird ausschließlich über Power over Ethernet (PoE) sichergestellt, wodurch die Hotspots ihre Energie über das Datennetz beziehen und zusätzliche Stromversorgungskabel eingespart werden können. Die Schulen im Landkreis Fulda haben für das pädagogische Netz jeweils einen eigenen Server am Standort. In Zukunft sollen die Breitbandanschlüsse zur Zentralisierung der schulischen Server im Kreisrechenzentrum genutzt werden. Der Cloud-Speicher wird über die HPI-Schulcloud, welche das Lernen digital unterstützt, angeboten. Sie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt und soll die technische Grundlage schaffen, dass Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler ohne große technische Vorkenntnisse moderne Lehr- und Lerninhalte nutzen können.

Einsatz von IT- und Medienbeauftragten in den Schulen für den First-Level-Support

Um den laufenden Betrieb der Infrastruktur gewährleisten zu können, bilden vor Ort die jeweiligen IT- und Medienbeauftragten den First-Level-Support. Alle weiteren Störungen werden durch das IT-Personal des Schulträgers behoben. Hier ist der Fachdienst 1200 Informationstechnik des Landkreises Fulda derzeit noch mit vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzt, welche sich ausschließlich um die pädagogischen Netze inklusive der WAN-Verbindungen kümmern. Die Anzahl der beschäftigten Fachkräfte soll stark erhöht werden.

Große Fortschritte ermöglichen einen verkürzten Projektzeitraum

Mit Tiefbauarbeiten konnte die Deutsche Telekom AG bereits über 88 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und 39 neue Netzverteiler aufstellen. Nach Abschluss der Bauarbeiten stehen nun weitere Schritte wie die vollständige Verkabelung weiterer Gebäude, das Einrichten von LAN- und WLAN-Netzwerken sowie die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mit Laptops und Tablets an. Der vollständige Ausbau kann laut Planung den Zeitraum des Digitalpaktes Schulen in Anspruch nehmen (bis Ende 2024). Das Einrichten von LAN- und WLAN-Netzwerken wird dabei priorisiert bearbeitet und soll möglichst schnell abgeschlossen werden. Aktuell geht der Landkreis Fulda aufgrund der guten Fortschritte von einer insgesamt kürzeren Laufzeit aus.

Fazit

Eine schnelle Netzanbindung und der Ausbau der Inhouse-Netzinfrastruktur sind zentrale Bestandteile von Digitalisierungskonzepten an Schulen und ermöglichen so die Umsetzung einer zukunftsorientierten Unterrichtskultur.

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