Veröffentlichung des zweiten Berichts zur Digitalen Dekade der EU
Am 2. Juli 2024 veröffentlichte die EU-Kommission den zweiten Bericht zum Stand der Digitalen Dekade, der einen umfassenden Überblick über die Fortschritte auf dem Weg zu den digitalen Zielen und Vorgaben für 2030 bietet. In diesem Jahr umfasst der Bericht zum ersten Mal eine Analyse der strategischen nationalen Fahrpläne der EU-Mitgliedstaaten.
Der zweite Bericht der EU-Kommission zum Stand der Digitalen Dekade gibt Auskunft über den Fortschritt der EU bei der Erreichung ihrer digitalen Ziele für 2030. Der Bericht deckt verschiedene Aspekte ab, darunter digitale Infrastrukturen, digitale Fähigkeiten sowie die Digitalisierung von Unternehmen und öffentlichen Diensten. Erstmals umfasst der Bericht auch eine Analyse der nationalen strategischen Fahrpläne, die von den Mitgliedstaaten vorgelegt wurden und die geplanten nationalen Maßnahmen und Finanzierungen zur Unterstützung der digitalen Transformation der EU detailliert beschreiben.
Kernergebnisse des Berichts zur Digitalen Dekade
Die Analyse der EU-Kommission zeigt, dass die Anstrengungen der Mitgliedstaaten derzeit nicht ausreichen, um die Ziele der EU zu erreichen. Identifizierte Lücken bestehen insbesondere in den Bereichen digitale Fähigkeiten, hochwertige Konnektivität, Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Datenanalyse durch Unternehmen, Halbleiterproduktion und Start-up-Ökosysteme.
Die EU-Kommission identifiziert die Fortschritte in vier Bereichen in der EU:
- Konnektivität: Glasfasernetze erreichen 64 % der Haushalte, 5G-Netze decken hingegen 89 % des EU-Gebiets ab.
- Digitale Technologien in Unternehmen: Nach derzeitigem Stand wird das Ziel von 75 % bei der Nutzung von KI, Cloud und Big Data durch europäische Unternehmen ist bis 2030 nicht erreicht werden.
- Digitale Fähigkeiten: Nur 55,6 % der EU-Bevölkerung verfügen über grundlegende digitale Fähigkeiten. Der Bericht prognostiziert, dass bis 2030 nur rund 12 Millionen IT-Spezialisten in der EU tätig sein werden, wobei ein anhaltendes Geschlechterungleichgewicht besteht.
- Digitale öffentliche Dienste: eID ist derzeit für 93 % der EU-Bevölkerung verfügbar, jedoch bleibt die flächendeckende Bereitstellung digitaler öffentlicher Dienste bis 2030 eine Herausforderung.
Nächste Schritte
Der Bericht fordert die Mitgliedstaaten auf, ihre nationalen Roadmaps vor dem 2. Dezember 2024 zu überprüfen und anzupassen, um die Ziele der Digitalen Dekade 2030 zu erreichen.
In den Bereichen Konnektivität, Cybersicherheit, Nachhaltigkeit und Cloud-Technologien gibt die EU-Kommission Handlungsempfehlungen. Die EU-Kommission wird die Umsetzung dieser Empfehlungen überwachen und im nächsten Bericht zum Stand der Digitalen Dekade im Jahr 2025 über die Fortschritte berichten. Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen und die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und der EU-Kommission sollen die digitale Transformation der EU vorangetrieben und die Ziele der Digitalen Dekade bis 2030 erreicht werden.
Die Bundesregierung hat mit der Gigabitstrategie vom Juli 2022 bereits einen solchen nationalen Fahrplan beschlossen, der einem regelmäßigen Monitoring unterliegt. Die bisherigen Erfolge der Strategie können sich sehen lassen: so konnte innerhalb eines Jahres (Dezember 2022 bis Dezember 2023) die Versorgung der Haushalte mit Glasfaser um 9 Prozentpunkte erhöht werden.