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30. September 2019

Welchen Einfluss hat die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Breitbandzugängen auf das ökonomische Wachstum und welchen Gesamtnutzen weist in diesem Zusammenhang die staatliche Förderung von Breitbandzugängen auf? Dies sind zwei zentrale Fragestellungen, welche eine am 25. September 2019 veröffentliche Studie des ZEW -Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim aufwirft.

Um auf diese Fragen Antworten zu geben, haben die Autoren der Studie umfangreiche Datensätze zu allen 401 Stadt- und Landkreisen sowie den kreisfreien Städten aus den Jahren 2010 bis 2015 analysiert. Ergänzend dazu wurden Daten zur Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen in den Kommunen aus dem Breitbandatlas des Bundes sowie weiteren Quellen vom Statistischen Bundesamt und dem Bundesinstitut für Bau,- Stadt- und Raumforschung herangezogen.

Auf Basis dieses Panels erfolgte erstmals eine Auswertung, dazu, welchen Einfluss unterschiedlich leistungsfähige Breitbandzugänge auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Landkreisen sowie deren angrenzende Gebietskörperschaften haben. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Verfügbarkeit schneller Breitbandzugänge mit Übertragungsraten von 50 Mbit/s und höher das regionale BIP-Wachstum eines Landkreises, im Vergleich zu langsameren Breitbandzugängen, stärker positiv beeinflussen. So wächst das regionale BIP in einem Korridor zwischen 0,05 Prozent und 0,09 Prozent, wenn zugleich die Versorgung mit schnellen Internetzugängen um einen Prozentpunkt steigt. Der Effekt verdoppelt sich sogar, wenn die Betrachtung auf angrenzende Kommunen ausgedehnt wird. Das bedeutet, so die Autoren der Studie, dass die Verfügbarkeit von Breitbandinfrastrukturen eines Landkreises unmittelbar einen signifikant positiven Einfluss auf die Verfügbarkeit von schnellen Breitbandzugängen in benachbarten Gebietskörperschaften bewirkt.

Unter dieser Prämisse beleuchtet die Studie abschließend den Kosten-Nutzen-Effekt der Digitalen Agenda 2014 – 2017 der Bundesregierung, aus dessen Maßnahmenpaket auch das Bundesförderprogramm Breitband resultiert. Auch wenn die damalig gestellte Zielsetzung einer flächendeckenden Breitbandversorgung mit 50 Mbit/s bis Ende 2018 nicht vollständig erreicht werden konnte, ziehen die Autoren in der Gesamtschau eine eindeutig positive Bilanz in Bezug auf die staatliche Förderung von Breitbandinfrastrukturen. Denn die langfristigen Auswirkungen einer glasfaserbasierten Breitbandinfrastruktur überwiegen deutlich die kurzfristigen Ausgaben für deren Förderung. So führen die Verfasser der Studie an, dass im Betrachtungszeitraum von 2015 bis 2018 die Steigerung der bundesweiten Verfügbarkeit von Bandbreitzugängen mit mindestens 50 Mbit/s um 13 Prozentpunkte einen Anstieg des durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP von etwa 641,12 € bewirkt habe. Diese Zahl überstieg bei weitem, so die Autoren, den Pro-Kopf-Betrag für die Finanzierung der Breitbandförderung, welcher bei 113,95 € pro erwerbstätigem Einwohner gelegen habe.

Informationen zum Bundesförderprogramm Breitband finden Sie auf der Internetpräsenz des beliehenen Projektträgers, der aconium GmbH. Dort finden Sie auch eine Übersicht über alle durch das Bundesförderprogramm Breitband unterstützten Ausbaugebiete.

Die Studie „A Retrospective Study on the Regional Benefits and Spillover Effects of High-Speed Broadband Networks: Evidence from German Counties“ kann als ZEW Discussion Paper in englischer Sprache hier heruntergeladen werden.

Die Pressemitteilung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ist unter diesem Link abrufbar.

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