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© Stadt Voerde

Das Eigenwirtschaftliche Ausbauportal des Gigabitbüro des Bundes, kurz EWA-Portal, ist eine digitale Plattform, die die Vernetzung zwischen Netzbetreibern und Gebietskörperschaften zum Zweck des Glasfaserausbaus erleichtert. Gemeinden, Städte und Kreise machen in ihren Profilen auf mögliche Gebiete bzw. Ortsteile für einen Ausbau aufmerksam, benennen Besonderheiten – wie z.B. angebotene kommunale Unterstützungsleistungen – und zeigen Interesse an einem Branchendialog an. Das Ziel: Durch aktive zentrale Bekundung des Interesses an einem eigenwirtschaftlichen Ausbau auf dem EWA-Portal können Kommunen viele Netzbetreiber gleichzeitig adressieren und den flächendeckenden Ausbau mit Glasfaser schneller erreichen.

© Gigabitbüro des Bundes

Bisher haben über 105 Kommunen ein Profil auf dem EWA-Portal angelegt. Eine davon ist die Stadt Voerde im Landkreis Wesel, Nordrhein-Westfalen. Im Gespräch mit dem Gigabitbüro des Bundes berichtet Detlef Paradowski, Mitarbeiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, von den Erfahrungen seiner Stadt mit dem EWA-Portal.

Landkreis
Wesel
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Einwohner (gesamt)
35.889
Fläche
53.49 km²
Bevölkerungsdichte
670 Einwohner pro km²

Was gab den Anstoß, Ihre Kommune für das EWA-Portal zu registrieren?

Detlef Paradowski: Wir sind vor knapp zwei Jahren über den Breitbandkoordinator des Kreises Wesel auf das EWA-Portal aufmerksam geworden. Zu diesem Zeitpunkt war das Thema Glasfaserausbau überwiegend vor dem Hintergrund einer Förderung bekannt, der privatwirtschaftliche Ausbau war noch ein recht neues Thema. Die Stadt Voerde hat nach einer Möglichkeit gesucht, den eigenwirtschaftlichen Ausbau zu bewerben und hat dafür das EWA-Portal genutzt. Der Prozess der Profilerstellung war sehr einfach, da das Portal verständlich und übersichtlich aufgebaut ist. Auf einer eigenen Website wäre es uns deutlich schwerer gefallen, unsere Bedürfnisse darzustellen – ich hätte zum Beispiel nicht gewusst, welche Kennwerte und Themen für Netzbetreiber wichtig sind. So aber konnten wir unser Profil unkompliziert und in kurzer Zeit anlegen.

Wie konnte Ihnen das EWA-Portal bislang helfen?

Detlef Paradowski: Zwei bis drei Monate, nachdem wir unser Profil online gestellt hatten, wurden wir von dem Regionalleiter eines großen Netzbetreibers kontaktiert, der über das EWA-Portal auf uns aufmerksam geworden ist. Damals gab es im Stadtgebiet rund 300 geförderte Adressen, der Rest war noch offen. Wir haben bereits im Voraus die Potenzialgebiete der Stadt identifiziert und gemeinsam mit einem GIS-Team mögliche Ausbaugebiete ausgewiesen. Der Netzbetreiber hat sich daraufhin dazu entschieden, das gesamte Stadtgebiet auszubauen – für uns ein Glücksfall. Nicht nur uns hat das Portal geholfen, ich denke auch aus Perspektive des Netzbetreibers war es eine enorme Hilfe, alle Informationen zu den Kommunen und die Daten der Ansprechpartner gebündelt auf einer Website zu haben.

Was sind Ihre nächsten Schritte?

Detlef Paradowski: Die Vorvermarktung des Netzbetreibers hat die nötige Quote für den Start des Ausbaus erreicht. Daher stehen wir jetzt kurz vor dem offiziellen Spatenstich, mit dem der Ausbau beginnt.

Was würden Sie anderen Kommunen raten, die auch vor dem Gigabitausbau stehen?

Detlef Paradowski: Anderen Kommunen, die ebenfalls vor dem Gigabitausbau stehen, würde ich raten, sich ein Profil im EWA-Portal anzulegen. Meiner Erfahrung nach handelt es sich hier um eine Datenbank, die auch von den Netzbetreibern gesichtet wird. Außerdem ist das Portal leichter zu finden als beispielsweise die eigene Website einer Kommune.

Zusätzlich würde ich anderen Kommunen empfehlen, selbstbewusster an das Thema des eigenwirtschaftlichen Ausbaus heranzutreten. Hierzu gehört auch, die Netzbetreiber zu bitten, sich nicht nur „Rosinen rauszupicken“, sondern das gesamte Stadtgebiet auszubauen. Bauen die Netzbetreiber nur in einzelnen Gebieten aus, entsteht schnell ein Flickenteppich. Dadurch wird es immer schwieriger, Unternehmen zu finden, die die übrigen Ortsteile ausbauen wollen.

Mein letzter Hinweis ist, genügend Kapazitäten für die Balance von Bürgerinteressen und dem Ausbau einzuplanen. Besonders das Thema der Neutralität im Hinblick auf die Kooperationsverträge mit den Netzbetreibern sorgt teilweise für Kritik und Besorgnis bei den Bürgerinnen und Bürgern. Für uns als Kommune war es herausfordernd und zeitintensiv, unsere Position nach außen zu kommunizieren und unsere Rolle als neutrale Beratungsstelle zu finden. Hier kann ich die Handreichung zur Unterstützung von Kommunen zum eigenwirtschaftlichen Ausbau vom Gigabitbüro empfehlen. Eine Checkliste und klare Hinweise, worauf als Kommune zu achten ist, ist sehr hilfreich.

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