Erfolgreiche Vernetzung von Kommunen und TKU mithilfe des EWA-Portals. Interview mit Uwe Zwick, Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Das Eigenwirtschaftliche Ausbauportal des Gigabitbüro des Bundes, kurz EWA-Portal, ist eine digitale Plattform, die die Vernetzung zwischen Netzbetreibern und Gebietskörperschaften ermöglicht. Gemeinden, Städte und Kreise machen in ihren Profilen auf interessante Gebiete bzw. Ortsteile für einen möglichen Ausbau aufmerksam, benennen Besonderheiten – wie z.B. angebotene kommunale Unterstützungsleistungen – und zeigen Interesse an einem Branchendialog an. Das Ziel: Durch aktive zentrale Bekundung des Interesses an einem eigenwirtschaftlichen Ausbau auf dem EWA-Portal können Kommunen viele Netzbetreiber gleichzeitig adressieren und den flächendeckenden Ausbau gigabitfähiger Netze schneller erreichen.
Bisher haben 100 Kommunen ein Profil auf dem EWA-Portal angelegt. Eine davon ist die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Landkreis München, Bayern. Im Gespräch mit dem Gigabitbüro des Bundes berichtet Uwe Zwick, Mitarbeiter im Rathaus der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn im, Fachbereich Zentrale Angelegenheiten und Wirtschaftsförderung, von den Erfahrungen seiner Gemeinde mit dem EWA-Portal.
Kurzprofil Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn
- Landkreis
- München
- Bundesland
- Bayern
- Einwohner (gesamt)
- 11.166
- Fläche
- 23,77 km²
- Bevölkerungsdichte
- 468 Einwohner pro km²
Was gab den Anstoß, Ihre Kommune für das EWA-Portal zu registrieren?
Uwe Zwick: Den Anstoß für die Registrierung erhielt ich auf dem Bayerischen Breitbandforum 2021 in Gunzenhausen. Ich war damals noch für eine andere Kommune tätig und wir waren kurz davor, eine Kooperationsvereinbarung mit einem großen Telekommunikationsunternehmen zu unterschreiben. Glücklicherweise wurden wir von einem Mitglied des Bayerischen Gemeindetags rechtzeitig darauf hingewiesen, dass das Neutralitätsgebot einzuhalten ist. Als Kommune haben wir uns gefragt: „Was machen wir denn jetzt?“. Wir wurden dann von einem Mitglied des bayrischen Gemeindetages auf das EWA-Portal und das Unterstützungsangebot des Gigabitbüros aufmerksam gemacht. Wir empfanden dieses als sehr hilfreich bei unserem Vorhaben: Das Portal ist für alle einsehbar und jede Kommune hat die gleiche Chance. Als ich zur Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gewechselt bin, habe ich sofort die Eintragung in das Portal initiiert.
Wie konnte Ihnen das EWA-Portal bislang helfen?
Uwe Zwick: Das Portal unterstützt die kommunalen Vertreter dahingehend, dass sie eine Auswahl an Telekommunikationsunternehmen haben, den Prozess besser im Griff haben und alles zentral koordinieren können. Für die Netzbetreiber bietet das Portal eine Übersicht darüber, welche Kommune gerade Bedarf hat. Uns hat das Portal einen Überblick über mögliche Netzbetreiber gegeben, auch kleinere Unternehmen, die sonst vielleicht nicht auf dem Radar gewesen wären. Außerdem hat die Befüllung des Profils sehr bei unserer Selbstreflektion geholfen, das heißt, um sich bewusst zu werden: „Was können wir anbieten und was suchen wir eigentlich?“ Nach der Anmeldung im Portal haben wir zunächst fünf intensive Gespräche geführt. Danach kamen immer noch neue Netzbetreiber auf uns zu. Durch das Portal ist eine Kooperationsvereinbarung mit einem Telekommunikationsunternehmen zustande gekommen, welches das gesamte Gemeindegebiet eigenwirtschaftlich ausbauen möchte. Wir sind froh, einen zuverlässigen und sicheren Partner zu haben.
Was sind Ihre nächsten Schritte?
Uwe Zwick: Noch in diesem Jahr soll der eigenwirtschaftliche Ausbau in unserer Gemeinde starten. In zwei Bauabschnitten werden dabei bis Ende 2025 99,9 Prozent des Gemeindegebietes ausgebaut. Wir sind somit in der Planung schon weit fortgeschritten und es geht stetig voran!
Was würden Sie anderen Kommunen raten, die auch vor dem Gigabitausbau stehen?
Uwe Zwick: Ich würde anderen Kommunen raten, sich auf jeden Fall beim EWA-Portal zu registrieren und ein Profil anzulegen, egal wie groß oder klein die Kommune ist. Das ist wichtig, damit Netzbetreiber im Vorfeld sehen können, welche Kommunen Interesse an einem Ausbau haben und welches Potenzial in ihnen steckt. Eine weitere Empfehlung ist die Teilnahme an Veranstaltungen, denn dort findet die Vernetzung mit allen relevanten Akteuren statt – seien es die politischen Vertreter oder der Austausch zwischen den Kommunen.
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