So kommt die Glasfaser zu Ihnen
Die Digitalisierung findet in allen Lebensbereichen statt. Jeder Mensch benötigt daher die Möglichkeit, wachsende Datenmengen schnell, sicher und energiesparend zu empfangen und abzurufen. Die Glasfaser ist die Technologie, die schnell Zugriff auf alle digitalen Leistungen der modernen Welt bietet – heute und insbesondere in den kommenden Jahren, wenn Anwendungen entwickelt werden, die wir jetzt noch gar nicht für möglich halten. Ein Glasfaseranschluss bedeutet daher Zukunftssicherung: für die Familie, für die Immobilie und für die Gesellschaft.
Um den Glasfaserausbau voranzubringen, hat die Bundesregierung in der Gigabitstrategie dieses Ziel gesetzt: Bis 2030 soll jedes Haus einen Glasfaseranschluss erhalten.
Beim Glasfaserausbau ist Ihr Mitwirken gefragt: Wenn Sie möchten, dass Ihr Haus ans Glasfasernetz angeschlossen wird, müssen Sie vor dem Ausbau einen Vertrag abschließen. Wenn das Glasfasernetz in Ihrer Region ausgebaut wird, kann Ihr Haus in der Regel mit geringem Aufwand angeschlossen werden. Bei einem nachträglichen individuellen Anschluss ist damit zu rechnen, dass der Aufwand deutlich größer ist und damit auch zusätzliche Kosten für Sie anfallen. Daher ist es wichtig, heute schon an morgen zu denken.
ACHTUNG: Unsere Druckerei schließt bis zum 31.01.2025. Bestellungen können noch bis zum 01.12.2024 aufgegeben werden.
Sie wollen unser Informationsmaterial kostenfrei als Printausgaben bestellen?
Der Ablauf des Glasfaserausbaus in 3 Phasen
Der Ausbau digitaler Infrastrukturen findet immer auf regionaler Ebene statt. Gemeinsam mit der öffentlichen Hand und dem Netzbetreiber. Für die Koordinierung der Baumaßnahmen ist in vielen Fällen eine regionale Ansprechperson aus der Verwaltung (Breitband- oder Gigabitbeauftragte) zuständig.
Über verschiedene Informationswege können Sie von dem bevorstehenden Glasfaserausbau erfahren – per Post, im Internet auf den Webseiten der Kommune/des Landkreises oder des vor Ort aktiven Netzbetreibers, auf Informationsveranstaltungen oder im direkten Kontakt mit den zuständigen lokalen Ansprechpartnern des Netzbetreibers oder der Verwaltung.
Der Netzbetreiber errichtet sein Glasfasernetz im Ort. Die erforderlichen Rohre und Kabel werden meist unter die Straße, den Bürgersteig oder daneben verlegt. Das neue Netz führt schon nahe an den Grundstücken vorbei.
Im Haus werden neue Geräte und Leitungswege installiert. Wie die Verlegung erfolgt, wo die Leitungswege zu Ihrem Haus und in dieses hineinführen und wo die notwendigen Bauteile im Haus installiert werden – all das entscheiden Sie gemeinsam mit dem Netzbetreiber, zum Beispiel bei einer gemeinsamen Begehung.
Wie die Phasen des Glasfaserausbaus ablaufen und wie Ihr Haus (Einfamilienhaus o.ä.) optimal vernetzt werden kann, erfahren Sie im Leitfaden „So kommt die Glasfaser zu Ihnen nach Hause“ sowie im Flyer „Ihr Glasfaseranschluss“.
Leitfaden und Flyer können unter Angabe der gewünschten Stückzahl kostenlos beim Gigabitbüro des Bundes über die E-Mail-Adresse kontakt@gigabitbuero.de bestellt werden.
Wie der Glasfaserausbau in Mehrfamilienhäusern abläuft, erfahren Sie auf der Themenseite „Ausbau von Gebäudenetzen (Inhouse) in Mehrfamilienhäusern“:
Die Vernetzung des ganzen Hauses
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Ihr Zuhause leitungsgebunden oder drahtlos zu vernetzen. Der Markt für Heimnetzwerke bietet unterschiedliche technologische Lösungen an, um das Netz bis zu jedem beliebigen Ort im Gebäude zu verteilen. Das Heimnetzwerk auf Basis eines Glasfaser-Hausanschlusses funktioniert ähnlich wie bei einem Kabel-TV- oder DSL-Anschluss.
Die folgenden Beispiele zeigen Venetzungsmöglichkeiten in einem Einfamilienhaus auf, sind aber beispielsweise auch für Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus anwendbar.
Optimal: Hausvernetzung durch eine strukturierte Verkabelung
Für die optimale Vernetzung des ganzen Hauses bietet es sich an, alle Räume per Datenkabel anzubinden. Dazu kann jeder Raum entweder mit Netzwerkdosen oder zusätzlichen WLAN- Zugangspunkten ausgestattet werden. Diese werden an den Router oder gegebenenfalls an einen zusätzlichen Switch mit modernen Datenkabeln (CAT 7) angebunden. Über den Glasfaseranschluss kann auch das Kabel-TV-Signal übertragen und innerhalb des Hauses an das (bestehende) koaxiale TV-Netz weitergegeben werden; so lassen sich TV-Geräte anbinden.
Idealerweise nutzen Sie für die Kabelverlegung Im Haus sogenannte Leerrohre. So können Sie die darin verlegten Kabel später bei Bedarf austauschen oder auch zusätzliche Kabel einziehen. In den Leerrohren können dann auch Glasfaserkabel verlegt werden. Glasfaser in jedem Raum zu haben, ist zwar technisch heute schon möglich, erfordert aber zusätzliche Geräte (optisch-elektrische Wandler). Die Verlegung und Anbindung von Glasfaserkabeln wird von Fachfirmen durchgeführt.
Ein Mesh-WLAN ist ein drahtloses Netzwerk. Es besteht aus mehreren WLAN-Geräten (zusätzlich zum Router), die miteinander drahtlos oder per Kabel verbunden sind. Die WLAN-Geräte erzeugen dabei mehrere WLAN-Netze und fassen sie zu einem einzigen Netz zusammen – mit einem gemeinsamen Namen und einem Passwort. Die Endgeräte können sich so immer dort einwählen, wo sie am besten Empfang haben. WLAN-Mesh Geräte gibt es auf dem Markt als zusammengehöriges Paket, oft lassen sich aber auch weitere WLAN-Zugangspunkte, Repeater oder Powerline-Adapter in das Mesh-Netzwerk mit einbinden.
Bei Powerline werden die bestehenden Stromleitungen des Hauses genutzt, um Daten von einer Steckdose zur nächsten zu transportieren. Das funktioniert mit Powerline-Adaptern. Ein Adapter ist mit einem LAN-Kabel an den Router oder Switch angeschlossen und speist die Daten in das Stromnetz ein. Weitere Adapter versorgen die Endgeräte über Datenkabel oder per WLAN. Das funktioniert allerdings nur innerhalb eines Stromkreises. Oft lassen sich Powerline-Adapter in ein WLAN-Mesh Netzwerk einbinden. Diese Art der Verteilung kann besonders bei älteren Gebäuden mit älteren Stromleitungen störanfällig sein.
Oft kann der WLAN-Router zur Weiterverteilung der Signale innerhalb des Hauses heute noch ausreichen – insbesondere für Bestandsgebäude, wenn bisher keine Verkabelungen zu den Räumen bestehen oder keine neuen Leitungswege verlegt werden sollen oder können. Allerdings können so oft nicht alle Ecken des Hauses ausreichend abgedeckt werden.
FAQ Glasfaseranschluss
Ein Glasfaseranschluss ist eine neue und unabhängige Infrastruktur und wird separat in das Haus gelegt. Die Glasfaser wird in der Regel in einem farbigen Mikrorohr in das Haus geführt. Sie endet am Glasfaser-Teilnehmeranschluss (Gf-TA), beispielsweise im Wohnzimmer. Der Gf-TA wird mit einem Glasfaserkabel an ein Glasfasermodem oder einen glasfaserfähigen Router angeschlossen. Bei den vor Ort aktiven Netzbetreibern kann nachgefragt werden, ob bereits ein Glasfaseranschluss vorhanden ist.
FTTB (Fiber to the building) bezeichnet den Glasfaseranschluss des Gebäudes. FTTH (Fiber to the home) den Glasfaseranschluss einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Bei Einfamilienhäusern werden die Begriffe FTTB und FTTH in der Regel synonym genutzt.
In vielen Fällen erfolgt der Glasfaseranschluss Ihres Hauses für Sie kostenfrei. Ein sonst üblicher Eigenanteil bewegt sich meist zwischen 500 und 1.000 Euro. Die Kosten können aber auch höher ausfallen – zum Beispiel, wenn Ihr Haus nicht an der geplanten Glasfasertrasse liegt.
Der Glasfaserausbau kann von der Straße bis in das Haus in vielen Fällen mit sogenannten grabenlosen Verlegemethoden erfolgen, zum Beispiel mit einer Erdrakete. Mit dieser Technik wird nur eine Start- und ggf. eine Zielgrube benötigt. Wege oder Blumenbeete im Vorgarten können so erhalten bleiben.
Die einzelnen Arbeiten für die Fertigstellung Ihres Glasfaseranschlusses können an verschiedenen Terminen stattfinden. Das farbige Mikrorohr, welches in das Haus verlegt wurde, ist im ersten Schritt noch unbestückt. Das Glasfaserkabel wird erst in einem zweiten Schritt eingezogen bzw. mit Druckluft eingeblasen. In einem nächsten Schritt wird die Glasfaser bis zur Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose (Gf-TA) installiert.
Ob Ihr Glasfaseranschluss einsatzbereit ist, hängt von individuellen Faktoren ab. Auch wenn Ihr Haus schon angeschlossen ist, kann noch einige Zeit vergehen, bis Ihr Anschluss einsatzbereit ist. Gegebenenfalls muss das Glasfasernetz noch weiter ausgebaut oder weitere Häuser angeschlossen werden. In der Regel muss ein Glasfaservertrag geschlossen werden. Ihr Netzbetreiber kann Ihnen zu Verfügbarkeit und Tarifen Auskunft geben.
Der Glasfaser-Abschlusspunkt im Keller ist nicht die finale Anschlussdose für den Router. In der Regel wird die Verkabelung bis zur sogenannten Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose (Gf-TA) in einem separaten Termin durchgeführt, um die Technik an dem gewünschten Standort (z.B. im Wohnzimmer) zu installieren.
Die Hauseinführung wird von der ausführenden Fachfirma wasser- und gasundurchlässig zum Schutz vor möglichen Schäden abgedichtet.
Nein, die bisherigen Anschlüsse können wie gewohnt weitergenutzt werden. Aber: Erst wenn das Haus an das Glasfasernetz angeschlossen ist, können Sie darüber auch internetbasierte Dienste (Telefon, Internet, TV etc.). Hierfür müssen Sie einen Vertrag mit einem Anbieter, der seine Dienste über das Glasfasernetz bereitstellt, abschließen. Der bestehende Vertrag muss in der Regel ersetzt werden, möglicherweise ist es auch nötig, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Prüfen Sie rechtzeitig, wie die Kündigungsfrist im bestehenden Vertrag festgelegt ist.
Die Seite „So kommt die Glasfaser zu Ihnen“ ist Teil der „Informationskampagne zur Inhouseverkabelung“ der Gigabitstrategie der Bundesregierung.