Zum Hauptinhalt der Webseite

Um das Ziel flächendeckender Gigabitnetze bis 2025 zu erreichen, unterstützen das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit April 2020 mit den Förderprogrammen „KfW-Konsortialkredit Digitale Infrastruktur“ und „Investitionskredit Digitale Infrastruktur“ private und kommunale Unternehmen bei einem langfristigen Ausbau von Glasfasernetzen in Deutschland.

Der „Investitionskredit Digitale Infrastruktur“ ermöglicht Unternehmen eine zinsgünstige und langfristige Finanzierung von Investitionen in Glasfasernetze. Er ist über KfW-Finanzierungspartner wie die Hamburg Commercial Bank (HCOB) verfügbar und bietet mit langfristigen Laufzeiten, die über die sonst im Markt üblichen 7 Jahre hinausgehen, attraktive Konditionen für eine hohe Planungssicherheit. Die Zinssätze werden dabei aus Mitteln des BMVI verbilligt. Die goetel GmbH, ein Telekommunikationsanbieter aus Göttingen, hat in Zusammenarbeit mit der HCOB den langfristigen Investitionskredit „Digitale Infrastruktur“ in Höhe von 50 Millionen Euro in Anspruch genommen, um eine verbesserte Netzabdeckung in unterversorgten ländlichen Gebieten zu erreichen. Ziel des geförderten Projektes ist der Aufbau einer Breitbandversorgung in Gemeinden verschiedener Landkreise in Niedersachsen und Hessen, um so einen Beitrag zur Digitalisierung und Standortsicherung in ländlichen Regionen zu leisten.

Kurzprofil

Projektzeitraum
Finanzierungsplanung ab Januar 2020
Projektstart der goetel GmbH ab April 2020
Gemeinden
Landkreise Hessen und Niedersachsen (Northeim, Göttingen, Kassel, Holzminden, Schwalm-Eder-Kreis, Vogelsbergkreis, Waldeck-Frankenberg, Wetteraukreis)
Haushalte
45.000
Investitionsvolumen
50 Millionen Euro
Art der Finanzierung
Investitionskredit
Förderprogramm
BMVI und KfW Investitionskredit „Digitale Infrastruktur“
Mittelgeber
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Hamburg Commercial Bank (HCOB)
Projektpartner
HCOB, KfW, goetel GmbH
Projektpartner der nächsten Finanzierungsrunde
Norddeutsche Landesbank (NordLB), Triodos Bank, Oldenburgische Landesbank (OLB)

Glasfaserausbau in ländlichen Regionen mit lückenhafter Versorgungslage

Besonders im ländlichen Raum ist die Versorgungslage mit Bandbreiten von mehr als 50 Mbit/s noch nicht überall flächendeckend verfügbar. Die stetig steigende Zahl der Endgeräte und damit auch die steigende Zahl der versendeten Datenpakete zeigen, dass der Ausbau leistungsfähiger Gigabitnetze auch überregional weiter vorangetrieben werden muss. Eine schnelle Datenübertragung mit hoher Bandbreite lässt sich langfristig nur durch Glasfaser gewährleisten.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Glasfasernetzen befasst sich die goetel GmbH mit dem weiteren Ausbau in ländlichen Regionen, um Kunden im B2B- und vor allem B2C-Bereich zu versorgen.

Die enge Zusammenarbeit mit der KfW und dem BMVI im Rahmen der Finanzierung und Antragsstellung stellte sich schnell als wesentlicher Erfolgsfaktor heraus und funktionierte in diesem Projekt hervorragend.

Steffen Leiwesmeier, Head of Financing Digital Infrastructure, Hamburg Commercial Bank AG

Fortschritte im Glasfasernetzausbau konnten mithilfe der Förderung zügig umgesetzt werden

Das Projekt mit dem Ziel, insbesondere den privatwirtschaftlichen FTTH-Ausbau des Glasfasernetzes in den Landkreisen Hessen und Niedersachsen, in denen die goetel GmbH Dienstleistungen anbietet, voranzutreiben, gliedert sich in mehrere Zwischenschritte. Jede Teilumsetzung ist dabei an die Auszahlung der Finanzierung geknüpft, um so eine Skalierbarkeit des Vorhabens gewährleisten zu können. Seit Projektstart konnten so weit über 45.000 Haushalte an das erweiterte leistungsfähige Glasfasernetz, welches sich über 650 km erstreckt, anschließen.

Im Zuge weiterer Projektschritte ist im Jahr 2021 die Realisierung von rund 10.000 neuen Verbindungen geplant. In diesem Rahmen geht das Projekt in die nächste Finanzierungsrunde. Darin involviert sind bereits die NordLB, die Triodos Bank und die Oldenburgische Landesbank.

Die zielgerichteten KfW-Programme zur digitalen Infrastruktur in Verbindung mit der langjährigen Erfahrung der HCOB zu deren Strukturierung und Umsetzung haben eine effektive Grundlage für die Umsetzung unserer Digitalisierungsprojekte im ländlichen Raum gelegt.

Jürgen A. Neumann, CEO & CFO, goetel GmbH

Bestmögliche Zusammenarbeit für eine zukunftsorientierte Infrastruktur

Ein bedeutender Treiber des Projektes war die enge Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen. Mitarbeiter*innen der beteiligten Banken und Firmen, welche sich mit dem technischen Aufbau beschäftigen, stimmten sich im Rahmen des Ausbaus regelmäßig und in einem angemessenen Umfang ab und betrieben ein entsprechendes Erwartungsmanagement. Auch die Zusammenarbeit der Kreditinstitute zur Finanzierungsplanung war stets flexibel und zielführend.

Investitionskredite bieten Anreize für den privatwirtschaftlichen Ausbau

Ein Ausbau der digitalen Infrastruktur auf dem Land hilft, die Breitbandverfügbarkeit in ländlichen Regionen zu erhöhen und so die Attraktivität für Industrie und Privatpersonen zu steigern. Projekte wie dieses zeigen, wie durch öffentlich geförderte Investitionsprogramme der Glasfaserausbau in dünn besiedelten Gebieten auch privatwirtschaftlich effektiv vorangetrieben werden kann.

Schließen