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8. Februar 2019

Wie digital arbeiten produzierende Betriebe in Greifswald? Im Rahmen der Informationskampagne Breitband@Mittelstand besuchte das Informationsmobil des Breitbandbüros des Bundes (BBB) am 4. Februar 2019 den Fertigungsdienstleister ml&s. Das mittelständische Unternehmen aus Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, fertigt hochwertige elektronische Produkte für weltweite Kunden der verschiedensten Branchen und bietet technische Dienstleistungen wie das Kalibrieren von Messgeräten, das Prüfen und Reparieren von elektronischen Geräten sowie verschiedene IT-Services an. Geschäftsführer Udo Possin erzählte dem BBB, welche Bedeutung schnelles Breitbandinternet für die produzierenden Unternehmen von morgen hat.

Breitbandbüro des Bundes: Welche Möglichkeiten eröffnen sich für das produzierende Gewerbe wie Ihres durch schnelles Breitbandinternet?
Udo Possin: Ohne einen Breitbandanschluss ist man als Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig und kann damit nicht mehr mit den „Großen“ der Welt mithalten. In unserem Unternehmen bildet das Bereitbandinternet die Grundlage für unsere alltäglichen Arbeitsprozesse. Ein Großteil unserer Mitarbeiter arbeitet mit der Unternehmenssoftware SAP. Sie können dort Produktdaten abrufen, Prozesse steuern und Kundenaufträge bearbeiten. Das alles muss in Echtzeit ablaufen und dafür brauchen wir unseren schnellen Internetzugang.

BBB: Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für Sie als mittelständisches Unternehmen?
Udo Possin: Digitalisierung bedeutet aus meiner Sicht die digitale Vernetzung durch neue Technologien. Für diese Entwicklung steht für mich auch der Begriff Industrie 4.0. Prozesse werden automatisiert und Informationen können über eine leistungsstarke Internetverbindung in Echtzeit übertragen werden. So ist das auch bei uns: Die Prozesse in unserer Fertigung werden nur noch vom Papier „begleitet“. Unsere Mitarbeiter haben alle Anweisungen, Aufgaben und Informationen auf dem Bildschirm – in Echtzeit. Die gleiche Prozessgeschwindigkeit und -genauigkeit ist mit Papier nahezu nicht mehr realisierbar.

BBB: Wie könnten sich die Prozesse eines produzierenden Unternehmens im Zuge der Digitalisierung zukünftig weiterentwickeln?
Udo Possin: Auf jedem Fall wird alles viel schneller: die Arbeitsabläufe, die Kommunikation, die Datenübertragung. Zukünftig werden Algorithmen Informationen und Aufträge bewerten und bestätigen. Dadurch lässt sich viel Zeit sparen – und Zeit ist heute und auch in Zukunft wettbewerbsentscheidend. Zukünftig wird nicht mehr die Frage gestellt, ob ein Unternehmen einen Auftrag umsetzen kann, sondern wie schnell es dazu in der Lage ist.

BBB: Als wie wichtig schätzen Sie den Breitbandausbau für den Wirtschaftsstandort Greifswald ein?
Udo Possin: Ein Breitbandnetz ist mittlerweile ein genauso wichtiger Teil der Infrastruktur wie ein Autobahnanschluss oder eine Gleisanbindung. Der Zugang zu einem Breitbandanschluss ist ganz klar ein entscheidender Standortfaktor. Ist an einem Ort – gerade in ländlichen Gebieten – kein leistungsfähiges Internet verfügbar, wird sich dort auch kein Unternehmen ansiedeln. Deswegen ist es wichtig, dass auch in Regionen wie Greifswald in den Breitbandausbau investiert wird.

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