Europäische Kommission veröffentlicht dritten Bericht zur Digitalen Dekade
Am 16. Juni 2025 hat die EU-Kommission den dritten Bericht zum Stand der Digitalen Dekade veröffentlicht, der einen umfassenden Überblick über die Fortschritte auf dem Weg zu den digitalen Zielen und Vorgaben für 2030 bietet.
Der Bericht zur digitalen Dekade 2025 informiert über den Umsetzungsstand der EU-Ziele für 2030, zeigt Erfolge und Lücken auf und gibt den Mitgliedstaaten konkrete Empfehlungen. Er bewertet außerdem Fortschritte bei grenzüberschreitenden Projekten und überwacht die Einhaltung digitaler Rechte. Wichtige Themen sind der Einfluss von generativer KI, geopolitische Herausforderungen sowie strategische Abhängigkeiten bei Halbleitern, Cloud-Infrastruktur und Cybersicherheit.
Der Bericht analysiert die nationalen Fahrpläne der Mitgliedstaaten und fordert weitere Maßnahmen zur Stärkung der technologischen Souveränität. Die Inhalte sind in vier Bereiche gegliedert: Wettbewerbsfähigkeit, Schutz der Menschen, umweltfreundliche Digitalisierung und Harmonisierung der Digitalpolitik.
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts zur Digitalen Dekade im Überblick
- Die EU hat Fortschritte bei der Digitalisierung öffentlicher Dienste, der 5G-Abdeckung und der Einführung von Edge-Knoten gemacht, die es ermöglichen, Daten schneller und energieeffizient zu verarbeiten.
- Trotz der Fortschritte besteht weiterhin ein Ausbaubedarf bei Infrastrukturen wie Glasfasernetzen und 5G-Standalone-Netzen. Unterseedatenkabel müssen darüber hinaus resilienter und Abhängigkeiten von außereuropäischen Satellitensystemen müssen abgebaut werden.
- Die Einführung von KI, Cloud und Big Data in Unternehmen verbessert sich, aber die EU ist weiterhin abhängig von externen Anbietern, besonders bei Halbleitern und Quanteninfrastruktur.
- Nur etwa 56 % der Europäer verfügen über grundlegende digitale Kompetenzen. Die Zahl der IKT-Fachkräfte mit fortgeschrittenen Fähigkeiten ist gering, zudem gibt es eine starke Geschlechterkluft.
- Der steigende Energiebedarf durch digitale Technologien, insbesondere KI, stellt eine Herausforderung für die Energieversorgung und Netzkapazitäten in der EU dar.
- Es gibt Defizite in der Zusammenarbeit zwischen zivilem und Verteidigungssektor, die technologischen Entwicklungen verzögern.
- Gesellschaftliche Herausforderungen durch Digitalisierung wie Fake News, Online-Manipulation und der Schutz von Kindern im Internet bleiben wichtige Themen: 88 % der Europäer sorgen sich um Informationsintegrität, 90 % sehen den Kinderschutz als Priorität.
Der Bericht fordert deshalb verstärkte Investitionen in kritische Technologien und Infrastruktur, wie fortschrittliche Konnektivität, Halbleiter, sichere Cloud- und Dateninfrastrukturen, KI und Cybersicherheit. Strukturreformen sollen die wirtschaftliche und technologische Souveränität der EU stärken, während gleichzeitig der Verwaltungsaufwand für Unternehmen reduziert werden muss, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.