Im Dialog über das Breitband-Portal: Erfahrungen und Einblicke aus erster Hand
Das Breitband-Portal ist eine digitale Plattform, welche die Beantragung und Genehmigung von Zustimmungen zur Leitungsverlegung im Breitbandausbau effizient, OZG-konform und rechtssicher gemäß dem Telekommunikationsgesetz gestaltet. Es vereinfacht den Zustimmungsprozess erheblich und beschleunigt dadurch den Breitbandausbau in Deutschland. Mittlerweile haben elf Bundesländer einen Nachnutzungsvertrag unterzeichnet. Doch wie wird das Portal in der Praxis angenommen? Wir haben uns mit den Kommunen Schmelz und Bad Schwalbach sowie Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Telekom unterhalten.
Stadt Bad Schwalbach: Einfache Antragsbearbeitung für jeden
Die Stadt Bad Schwalbach hat positive Erfahrungen mit dem Breitband-Portal gemacht, insbesondere was den leichten Einstieg angeht. Stefan Kubitz vom Bauamt berichtet, dass der Registrierungs- und Anmeldeprozess problemlos verlief und die Bearbeitung der Anträge durch die intuitive Benutzeroberfläche erheblich erleichtert wurde. „Für jemanden, der das Thema vorher nicht betreut hat, hat es den gesamten Ablauf vereinfacht“, betont Kubitz. Er lobt besonders die klare und einfache Struktur des Portals: „Es waren wirklich nur wenige Klicks, und schon ist der Antrag bearbeitet. Das macht es für uns unglaublich einfach und übersichtlich.“
Besonders wichtig bei der Nutzung des Portals ist, dass sowohl Wegebaulastträger als auch Telekommunikationsunternehmen (TKU) das Portal nutzen. Kubitz erklärt: „Wir haben die TKU dazu angehalten, Anträge ausschließlich über das Portal zu stellen, um ein einheitliches und transparentes Verfahren sicherzustellen. Hier sind wir hartnäckig geblieben und haben das Ordnungsamt einbezogen.“ Diese klare Vorgabe sorgt dafür, dass alle Beteiligten effizient zusammenarbeiten und die Verwaltung reibungslos abläuft. Durch die zentrale Verwaltung der Anträge erhält die Stadt einen besseren Überblick über laufende und geplante Projekte.
Kubitz fasst die Vorteile des Portals zusammen: „Das Portal bietet uns nicht nur eine einfachere Verwaltung, sondern auch die Sicherheit, dass alle notwendigen Informationen klar und transparent vorliegen. Dadurch wird der gesamte Prozess erheblich vereinfacht und beschleunigt.“
Gemeinde Schmelz: Früher analog, heute digital
In der Gemeinde Schmelz hat die Einführung des Breitband-Portals zu einer spürbaren Verbesserung der Verwaltungsprozesse geführt. Bürgermeister Wolfram Lang beschreibt die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse als „eine Beschleunigung des Verwaltungsprozesses“. Er betont, wie das Portal die Effizienz steigert, indem es den Aufwand für die Bearbeitung von Anträgen reduziert und die Abläufe vereinfacht. „Was bisher analog gelaufen ist, läuft jetzt digital, und das ist in dem Portal gut abgebildet“, erklärt Lang.
Lang ermutigt andere Kommunen, sich nicht vor neuen Wegen zu scheuen und die vorhandenen Hilfsangebote zu nutzen. Er sieht großes Potenzial in der verstärkten Nutzung des Portals durch weitere Kommunen und TKU, was den Nutzen des Systems weiter erhöhen würde. „Veränderungen sind zwar immer herausfordernd, aber in diesem Fall ist es wirklich eine positive Veränderung“, fasst er zusammen.
Telekom: Entwicklung einer Schnittstelle und Optimierung der Zusammenarbeit zwischen TKU und Kommunen
Die Deutsche Telekom nutzt das Portal bereits in einigen Pilotstädten und wird es zeitnah in ihre internen Prozesse integrieren. Frank Jäkel, Projektleiter für die Digitalisierung der Wegesicherung, erklärt, wie die Standardisierung durch das Portal die Arbeitsabläufe erleichtert: „Durch die Standardisierung wissen wir genau, welche Informationen benötigt werden und in welchem Zeitraum. Das erleichtert unsere internen Prozesse zukünftig erheblich.“
Die Telekom entwickelt zudem eine Schnittstelle zur eigenen Planungssoftware Camino, die eine nahtlose Integration des Portals ermöglicht. Joschka Namuth, Product Owner der Planungssoftware Camino, betont die Vorteile dieser Integration: „Die Schnittstelle wird den Einfluss auf die Zusammenarbeit deutlich verstärken, sobald sie flächendeckend genutzt wird. Dies wird für beide Seiten den Prozess erheblich erleichtern.“
Ein weiterer positiver Aspekt des Portals ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen TKU und Behörden. „Wir haben tatsächlich das Gefühl, hier gerade etwas zu tun und dieses Land auf der Ebene der TKG-Anträge in das nächste Jahrhundert zu heben“, berichtet Namuth. Diese Digitalisierung führt nicht nur zu einer Effizienzsteigerung, sondern auch zu einer höheren Transparenz und Klarheit in der Kommunikation mit den beteiligten Akteuren.
Dr. Kristina Both, verantwortlich für die politische Kommunikation, hebt hervor, dass das Portal kleinere Kommunen entlastet, indem es den Verwaltungsaufwand reduziert und gleichzeitig die Rechtssicherheit erhöht. „Das Breitband-Portal bietet eine klare Struktur, die es uns ermöglicht, Anträge präzise und schnell zu bearbeiten.“ ergänzt sie. Durch die Standardisierung der Antragsprozesse werden Missverständnisse vermieden und der gesamte Ablauf wird beschleunigt.
Das Breitband-Portal – ein Schritt in Richtung Zukunft
Das Breitband-Portal zeigt, wie Digitalisierung Prozesse vereinfachen und beschleunigen kann. Sowohl TKU als auch Kommunen profitieren von der Standardisierung und der daraus resultierenden Effizienzsteigerung. Die positive Resonanz aus den Interviews macht deutlich, dass das Portal das Potenzial hat, einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung eines zukunftsfähigen digitalen Infrastrukturnetzes zu leisten. Dies gilt umso mehr, je mehr Akteure das Breitband-Portal künftig nutzen und aktiv digital zusammenarbeiten.