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Das BMVI fördert im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbs mit dem Projekt Advanced Low Altitude Data Information System (ALADIN) einen Zusammenschluss aus Forschung, Wirtschaft und der Stadt Trebbin, der sich mit der Bekämpfung von Waldbränden mithilfe eines mobilen 5G-Campusnetzes beschäftigt. Ziel ist es, bei Einsätzen in entlegenen Gebieten ein Echtzeitlagebild mithilfe autonomer Fahrzeuge und Drohnen zu erhalten.

Kurzprofil

Projektstart
Februar 2021
Projektdauer
3 Jahre
Fördersumme
3,8 Mio. Euro
Mittelgeber
5G-Innovationsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur
Projektkonsortium
TH Wildau (Koordinator)
Fraunhofer-Institut FOKUS
Stadt Trebbin (und Stadtfeuerwehr)
Flugplatzgesellschaft Schönhagen
weitere private Partner
Fläche des Testgebiets
> 1 km²

Der steigenden Gefahr durch Waldbrände mit 5G-Technologie begegnen

Die Zahl der Waldbrände in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, und Untersuchungen prognostizieren sogar ein noch höheres Waldbrandrisiko für die kommenden Jahrzehnte. Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr stehen bei der Bekämpfung von Waldbränden jedes Mal vor der großen Herausforderung, die Aufklärung, Überwachung, Absicherung und Lageerfassung einer Fläche von mehreren Quadratkilometern zu bewerkstelligen.

Genau hierbei soll das Projekt ALADIN mit dem Einsatz von 5G-Technologie helfen. Damit sollen künftig auch für den Menschen gefährliche Gebiete sicher aufgeklärt werden können.

In ALADIN soll ein lokaler Schirm aufgespannt werden, unter dem alle Akteure miteinander kommunizieren können, Drohnen Informationen erfassen und weiterleiten, sowie Löschroboter gesteuert werden können.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rüther-Kindel, Professor an der TH Wildau
© TH Wildau

Ein 5G-Campusnetz zur Erprobung unbemannter Einsatzgeräte

Im Projekt soll die Verwendung eines nomadischen, also lokalen und temporären, 5G-Campusnetzes für die Vernetzung von Einsatzmitteln, wie beispielsweise autonome Drohnen, Einsatzgeräte und Fahrzeuge, mit den Einsatzkräften erprobt werden. Dafür soll bis Ende des Jahres eine bis zu einem Quadratkilometer große Fläche des Brandenburger Flugplatzes Schönhagen mit dem Netz abgedeckt werden. Dafür soll das für Campusnetze reservierte 3,7 GHz-Spektrum genutzt werden, sowie zur Steuerung der Kommunikation das Software-basierte Kernnetz von Fraunhofer FOKUS, der Open5GCore. Eine Besonderheit ist dabei, dass dieses autonome 5G-Netz auch über eine Satelliten-Verbindung nach außen kommunizieren kann – geeignet also für entlegene Regionen mit fehlender Breitbandversorgung.

Zudem soll die Flugmessdrohne Autonomous Flying Testbed for Integrated Sensor Systems (ATISS) des Fachgebietes Luftfahrttechnik der TH Wildau im Projekt für den Einsatz im 5G-Netz zur Erfassung von Flugmessdaten oder hochwertigen Luftbildaufnahmen weiterentwickelt werden. Mithilfe der gesammelten Daten soll eine bessere Aufklärung der Katastrophenlage aus sicherer Entfernung möglich sein. Ziel ist es zudem, mit der Drohne auch Einsatzgeräte, wie ein autonomes Raupenlöschfahrzeug zu steuern. Dadurch ließen sich auch Brände in Gebieten gefahrlos bekämpfen, die für Einsatzkräfte unbegehbar sind, beispielsweise wegen Altlasten oder Munitionsresten.

Entwicklung einer zertifizierbaren Systemlösung für die Serienfertigung

Ziel des Projektes ist die Erprobung des mobilen 5G-Campusnetzes sowie die Sammlung verwertbarer Messdaten, welche in die Entwicklung einer zertifizierbaren Systemlösung einfließen können. Diese soll nach erfolgreichem Einsatz im Testgebiet in Serienfertigung gehen und in Zukunft primär bei der Bekämpfung von Waldbränden unterstützen.

Fazit

ALADIN könnte in Zukunft den flexiblen Einsatz von 5G in entlegenen Gebieten ermöglichen und ist damit ein weiterer Schritt hin zu einer bedarfsgerechten Vernetzung von Maschinen. Weitere Einsatzzwecke über die Waldbrandbekämpfung hinaus werden damit denkbar.

Praxisbeispiel
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